Guru Nanak singt das Japji

Übersetzung des Japji Sahib von Sat Hari Singh

Gott, wir sind Eins.
Unser wahres Selbst
Gestaltet die Welt
mit Liebe
und Mut.
Frei vom Körper
Frei von Zeit
Schenkt uns dein Geist
Vollkommenheit.

Meditiere!

Wahrheit im Himmel,
Wahrheit in der Welt
Wahrheit jetzt, sagt Nanak,
Wahrheit immerdar.
(Mul Mantra)

Denken, Denken, soviel Denken
lässt es uns nicht begreifen.
Schweigen, Schweigen so langes Schweigen
lässt den Geist nicht ruhig sein.
Unsere Sehnsucht wird nicht gestillt
vom Reichtum dieser Welt.
Und von unseren großen Ideen bleibt keine, die uns hält.
Wie können wir in Wahrheit leben,
das Netz der Illusion zerstören?
Nanak sagt, lasst uns auf unserem Weg auf Gottes Willen hören.
(1)

(…)

Sein Wille hat unsere Körper geformt.
Sein Wille ist nicht zu beschreiben.
Sein Wille hat uns Leben geschenkt.
Sein Wille lässt uns reifen.
Sein Wille macht uns gering oder groß.
Sein Wille schenkt Freude und Schmerzen.
Sein Wille ist einigen ein Segen auf Erden,
und lässt andere immer wieder geboren werden.
Alle Wesen leben nach deinem Willen,
niemand lebt aus sich allein.
Nanak sagt, könnten wir Gottes Willen verstehen,
würde sich nicht mehr so viel um uns selber drehen.
(2)

Einige, die deine Macht erfuhren, singen von deiner Macht.
Einige, die du reich beschenktest, singen von deiner Kraft.
Einige singen von deinen Wundern, sehen, du bist so schön.
Einige singen von deiner Weisheit, so tief und nicht zu verstehen.
Einige singen, du schaffst unsere Körper und machst sie wieder zu Staub.
Einige singen, du holst unsere Seelen und sendest sie wieder aus.
Einige singen, du bist der Nächste und der am weitesten Entfernte.
Einige singen du bist immer bei uns, bist immer gegenwärtig.
Du bist es, auf den wir meditieren
in so vielen Formen kontemplieren, diskutieren.
Du bist es, du gibst uns, erhältst uns am Leben.
Wir nehmen und nehmen, dein Wesen ist es zu Geben.
Nach deinem Willen dreht die Welt sich weiter.
Nanak sagt, freu dich, wachse, sei sorglos und heiter.
(3)

Mein wahrer Gebieter, mein wahres Wesen,
wir rufen deine nicht endende Liebe.
Wir bitten, „Bitte gib uns, gib!“ und du gibst und gibst.
Was aber können wir dir geben, um in dein Reich zu finden?
Welche Worte könnten wir sagen, um deine Liebe zu empfinden?
In den ambrosischen Stunden des frühen Morgens
suche dein wahres Wesen!
Ringe in tiefer Meditation
dein Einssein mit Gott zu ermessen!
All unser Karma wird verschwinden.
Wir können die Tür zur Befreiung finden.
Nanak sagt, eine von Wahrheit durchdrungene Person
enthält das gesamte Universum.
(4)

Ungeschaffen, ungebunden
ist unser Selbst rein, ist alles allein.
Nanak sagt, singt von diesem allerkostbarsten Schatz.
Wer ihn erfährt, wird erfolgreich sein.
Von ihm zu singen, von ihm zu hören, lindert alle Schmerzen.
Es erfüllt den Geist mit Liebe & schenkt uns Freude im Herzen.
Der Guru öffnet in uns den Klangstrom,
Der Guru öffnet in uns das Wissen.
Der Guru zeigt uns, wir sind vereint.
Der Guru zeigt uns Gott in einer Form,
die unseren Geist nicht übersteigt.

Der Guru zeigt uns Gott als Maya, die Mutter, die große Schöpferin.
Wüsste ich etwas, was könnte ich sagen,
Was hätte Reden für Sinn?
Eines hat der Guru mir gezeigt: Da gibt es nur ein Wesen,
das in uns als Seele lebt, möge ich es nie vergessen!
(5)

Das zu erinnern, ist mein Ritual.
Ohne es ist alles unreal.
In welchen Formen wir dich auch finden,
es sind die eigenen Taten,
die unser Leben bestimmen.

Nur ein einziges Mal auf den Guru zu hören,
kann uns zu den Perlen in unserem Geiste führen.
Eines hat der Guru mir gezeigt:
Da gibt es nur ein Wesen,
das in uns als Seele lebt,
möge ich es nie vergessen!
(6)

Hätte jemand schon 1000 Jahre gelebt,
wäre überall bekannt,
populär, ein Superstar,
sein Name mit Achtung genannt.
Könnte er nicht ins Unsichtbare sehn,
würde er niemand lange interessieren.
Er wäre nicht mehr als ein Wurm unter Würmern
& die Leute würden schlecht über ihn reden.
Gott, Du erleuchtest die im Dunkel
und Du erleuchtest die im Licht,
aber den, der dich erleuchtet,
sagt Nanak, gibt es nicht.
(7)

Hellhörig Heilige, Yogis und Helden.
Hellhörig Erde, Kraft, Ätherwelten.
Hellhörig Lichtozeane, Zwischenreiche.
Hellhörig jenseits aller Zeiten.
Nanak sagt, die Liebenden werden immer blühen,
sie hören den Geliebten & ihre Schmerzen verfliegen.
(8)

Hellhörig Shiva, Brahma und Indra.
Hellhörig fangen Stumme zu singen an.
Hellhörig verstehen wir Yoga, geheime Asana.
Hellhörig erfahren wir das Wissen der Veda.
Nanak sagt, die Liebenden werden immer blühen,
sie hören den Geliebten & ihre Schmerzen verfliegen.
(9)

Hellhörig werden wir weise, zufrieden, wahr.
Hellhörig wie nach Pilgerfahrten.
Hellhörig werden wir erfolgreich studieren.
Hellhörig fällt es leicht zu konzentrieren.
Nanak sagt, die Liebenden werden immer blühen,
sie hören den Geliebten & ihre Schmerzen verfliegen.
(10)

Hellhörig kennen wir Tugenden & Werte.
Hellhörig Heilige, Könige, Visionäre.
Hellhörig finden Blinde den Pfad
Hellhörig wird uns das Unbekannte bekannt.
Nanak sagt, die Liebenden werden immer blühen,
sie hören den Geliebten & ihre Schmerzen verfliegen.
(11)

Wer könnte das Bewusstsein von denen beschreiben,
die auf dich, Gott in sich hören?
Kein Schreibzeug, Papier, keine Poesie
kann erfassen, was jene fühlen.
Ganz rein macht die feine Stimme von Gott,
jemand, der ihr vertraut und auf sie hört.
(12)

Auf dich, Gott zu hören, heißt Bewusstsein erlangen,
es heißt kosmisches Wissen empfangen.
Wir werden nicht mehr geschlagen werden,
der Tod kann uns nicht erreichen auf Erden.
Ganz rein macht die feine Stimme von Gott,
jemand, der ihr vertraut und auf sie hört.
(13)

Auf dich, Gott zu hören, räumt die Hindernisse weg,
strahlend kehren wir heim mit Triumph im Gepäck.
Auf dich, Gott zu hören, heißt die Welt überwinden,
und sein Leben im Dharma zu gründen.
Ganz rein macht die feine Stimme von Gott,
jemand, der ihr vertraut und auf sie hört.
(14)

Auf dich, Gott zu hören, heißt Befreiung finden,
und auch anderen den Weg verkünden.
Auf dich hörend, den Ozean der Welt überqueren,
aufrecht gehend, andere bergen:
Ganz rein macht die feine Stimme von Gott,
jemanden, der ihr vertraut und auf sie hört.
(15)

Gesegnet, die dich in allem sehen
Gesegnet, die das Eins Sein mit dir verstehen,
Gesegnet in unserem Selbst sind wir so schön.
Gesegnet werden wir ein lebendiges Licht.
Die Liebe des Guru scheint in unserem Gesicht
Verantwortung & Führung wächst aus unserem Gebet
Doch es gibt niemanden,
der den Tuer aller Taten versteht.
Das Dharma, dein Kind, trägt unsere Welt,
dein Mitgefühl, das uns geduldig erhält.
Wer es versteht, hat die Wahrheit erfahren.
Welche Last muss das Dharma tragen?
Welten über Welten ungezählt.
Welch’ eine Kraft, die sie alle erhält!

Die Namen der Geschöpfe, ihre Farben und Formen
wurden aus Gottes ewig fließenden Feder geboren.
Wer will versuchen, solche Schrift aufzuzeichnen?
Wieweit würden die Schriftrollen reichen?
Mächtig, herrlich, wunderschön.
Welche Güte ließ diese Welt entstehen?
Ein Wort, eine Geste & ein Klang
setzten tausend Ströme des Lebens in Gang.

Welche Eignung hätte ich deine Schöpfung auch nur zu beschreiben?
Kann mich nicht ein einziges Mal dir als Opfer darreichen.
Alles was gut ist, muss dir gefallen.
Du bist für immer friedvoll & formlos in allem.
(16)

Zahllos die Wege zu dir zu beten.
Zahllos die dich lieben und verehren.
Zahllos die Schriften und die sie rezitieren.
Zahllos die Yogis, die auf dich meditieren.
Zahllos die Heiligen, die deine Weisheit verkünden.
Zahllos die Frommen, die sie ergründen.
Zahllos die Mutigen, die dem Tod ins Gesicht sehen.
Zahllos die Jünger, die still in sich gehen.
Welche Eignung hätte ich deine Schöpfung auch nur zu beschreiben?
Kann mich nicht ein einziges Mal dir als Opfer darreichen.
Alles was gut ist, muss dir gefallen.
Du bist für immer friedvoll & formlos in allem.
(17)

Zahllos die Unwissenden, die Toren, die Blinden.
Zahllos die mit Unrecht ihr Auskommen finden.
Zahllos die Tyrannen, die andere schinden.
Zahllos Halsabschneider, Mörder ohne Gewissen.
Zahllos Sünder, die weiter sündigen müssen.
Zahllos Lügner, mit Falschheit umgeben.
Zahllos Elende, die in Schmutz und Verkommenheit leben.
Zahllos Schmäher, die alles hässlich bezeichnen.
Der geringe Nanak sagt nach sorgfältigen Vergleichen:
Ich kann mich nicht ein einziges Mal dir als Opfer darreichen.
Alles was gut ist, muss dir gefallen,
Du bist für immer friedvoll & formlos in allem.
(18)

Zahllos deine Namen, Zahllos deine Stätten,
Unzählbar, unzählbar, deine himmlischen Sphären.
Selbst sie zahllos nennen, heißt falsch über sie zu reden.
Mit Worten wird dein Wesen gepriesen.
Mit Worten erfahren wir kosmisches Wissen.
Mit Worten sprechen und schreiben wir über dich.
Worte schreiben unser Schicksal in unser Gesicht.
Du, der es schreibt, bist jenseits aller Worte.
Worte erklären uns deine höhere Ordnung.
Soweit wie deine Schöpfung reicht dein Name.
Er ist der allem innewohnende Same.
Welche Eignung hätte ich deine Schöpfung zu beschreiben?
Kann mich nicht ein einziges Mal dir als Opfer darreichen.
Alles was gut ist, muss dir gefallen,
Du bist für immer friedvoll & formlos in allem.
(19)

Hände und Füße, die schmutzig werden,
können mit Wasser gesäubert werden.
Sind die Kleider voller Dreck,
Wasch ihn mit Seife wieder weg.
Sind die Gedanken voll von Irrtum & Schmerzen,
singe Gottes Namen mit Liebe im Herzen.
Alles Reden hilft uns nicht zu einem menschlichen Leben.
Es braucht gute Taten.
Wir müssen sie geben.
Nanak sagt, wir ernten, was wir säen,
doch Gott allein weiß,
wie oft wir durch das Rad der Geburten gehen.
(20)

Rituale, Kirchgang & Wohltätigkeit
bringen uns spirituell nicht weit.
Gott in uns hören,
seiner Stimme folgen,
und ganz voll Liebe werden,
das kann uns innerlich erheben.
Werte und Tugenden sind dein,
wir müssen sie in uns entwickeln, dann finden wir heim.
So wie wir uns vor dem ewigen Brahma neigen,
wird sich Wahrheit, Schönheit & Glück in uns zeigen.

Niemand kennt die Uhrzeit, die Stunde, den Tag.
Niemand weiß, wann die Schöpfung begonnen hat.

Die Schriftgelehrten wissen es nicht,
sonst stünde es in ihren Schriften.
Weder Professoren oder Priester konnten darüber berichten.
Weder Astrologen noch Yogis wissen einen Rat.
Nur der Schöpfer des Universums selbst weiß,
wie die Welt in Erscheinung trat.
Wie soll ich mich an dich wenden,
dich beschreiben, loben, erkennen?
Nanak sagt, ein jeder hält sich für klüger als der andere,
und versucht dich zu benennen.
Gott, du bist groß, groß ist dein Name, alles ist aus ihm geboren.
Nanak sagt, wer sich selbst für groß hält,
ist für sein Reich verloren.
(21)

Zahllose Welten und Unterwelten,
zahllos Himmel über Himmel.
In den Veden steht, man kann den Verstand verlieren,
wenn man beginnt und sie zählt.
Die Schriften der Moslems nennen 18000 Ebenen.
Es ist eine Essenz, die sie erhält.
Wenn es eine Bezeichnung gäbe, hätte sie kein Ende.
Nanak legt seinen begrenzten Verstand,
dem Kenner seiner selbst in die Hände.
(22)

Möglich ist es, dich zu loben.
Unmöglich, dich zu verstehen.
Ebenso wenig vermag ein Fluss
die Tiefe des Meeres zu sehen.
Die Macht und die Herrlichkeit eines Königs ist nichts
gegen einen Wurm, der in seinem Geist niemals Gott vergisst.
(23)

Endlos guter Rat, Endlos gute Tat
Endlos Worte, Endlos Gaben
Endlos Sehen, Endlos Hören
Endlos, das Mantra, dass in dir klingt.
Endlos das Universum, das darin schwingt.
Ein Ende deiner Schöpfung ist unbekannt.
Niemand hat je deine Grenzen gekannt.
Viele raufen sich darüber die Haare.
Auch sie vermögen es nicht zu erfahren.
Es gibt niemand, der dein Ende fand.
Je mehr man redete, je mehr blieb ungenannt.
Gott, du bist groß, groß ist dein Ort.
Das größte ist dein heiliges Wort.
Du kennst deine Dimensionen nur allein.
Jemand anders müsste so groß wie du selber sein,
Du allein weißt um deine Kraft und dein Licht
Nanak bittet, sende einen Strahl auf sein Gesicht.
(24)

Deine Gnade – unbegreifbar mit Worten.
Du gibst, ohne etwas zurückzufordern.
Heilige und Helden bitten von dir.
Unzählige meditieren an deiner Tür.
Viele missbrauchen deine Geschenke nur.
Nehmen – haben den Gebenden vergessen.
Viele Dummköpfe hören niemals auf zu essen.
Viele leiden unter Hunger und Not.
Auch das deine Gabe ñ auch das Dein Gebot.
Dein Wille befreit uns oder macht uns zum Sklaven.
Niemand könnte etwas einzuwenden haben.
Manche, die sich doch einzumischen wagen,
müssen ihre Unbesonnenheit bald beklagen.
Du allein weißt, du allein gibst,
kaum jemand, der darüber spricht.
Einige, die du segnest, dich zu loben und zu lieben
sagt Nanak, werden zu Königen der Könige.
(25)

Wie kostbar deine Werte – Wie kostbar deine Werke.
Wie kostbar deine Schätze – Wie kostbar deine Stärke.
Wie kostbar, die zu dir kommen – Wie kostbar, was sie bekommen.
Wie kostbar ihre Hingabe – Wie kostbar ihre Wonnen.
Wie kostbar dein Gesetz – Wie kostbar dein Gericht.
Wie kostbar dein Maßstab – Wie kostbar dein Licht.
Wie kostbar deine Götter – Wie kostbar deine Gaben.
Wie kostbar dein Gebot – Wie kostbar deine Gnade.
Wie kostbar, unaussprechlich bist du.
Wir sprechen voll Sehnsucht, finden keine Ruh.

Die, die Schriften rezitieren, sprechen.
Die, die sie interpretieren, sprechen.
Brahma, Vishnu, Indra sprechen,
Gopis und Govinda sprechen.

Shiva und die Siddhas sprechen.
Ungezählte Buddhas sprechen.
Götter und Dämonen sprechen.
Engel, Jainas, Sklaven sprechen.
Alle sprechen weiter, versuchen dich zu beschreiben.
Viele sprechen noch, wenn sie von hier scheiden.
Wieviel Sprechende auch erscheinen werden,
Du könntest nicht beschrieben werden.
Kennst Deine Weite ganz allein,
Nanak sagt, wie Gott es will, so wird er sein.
Und kommt doch jemand und spricht, er hätte es gefunden
So nenne ihn getrost den Dümmsten der Dummen.
(26)

Was für ein Tor, was für ein Ort, wo mein Meister zu Hause ist.
Wo du weilst und wachst und wo du mit uns allen bist.
Dort klingen so viele Musikinstrumente, so viele Harmonien.
Dort komponieren Ragis mit Engelchören kosmische Sinfonien.
Dort singen Feuer, Wasser und Luft allein, allein für ihn.
Dort singt der Tod, der himmlische Richter.
Dort singen seine Engel Gupat und Chittra.
Dort singen Brahma, Shiva & Devi, die heilige Mutter der Erde.
Ihr Antlitz ist bezaubernd und alle singen dir zu Ehre.
Dort singen Halbgötter, Devas, Indras auf ihrem Thron .
Dort singen Yogis in tiefster Versenkung, Heiler in Meditation.
Dort singen Asketen, furchtlose Kämpfer, viele Gottgeweihte.
Dort singen sieben Rishis, Pandits, & Veden, dort singen alle Zeiten.
Dort singen Elfen, Zwerge und Nymphen, verzaubern unsere Welt.
Dort singen Diamanten und Juwelen, alle heiligen Stätten der Welt.
Dort singen mutige Heroen, Tiere, Pflanzen und Feld.
Dort singen Planeten, die der schuf, der auch ihre Bahnen erhält.
Dort singen Devoties in Seligkeit von der Liebe, die uns beseelt.
Dort singen so viele andere noch, singen deinen Lobgesang.
Nanak könnte niemals alle nennen, die zu dir gehen im Klang.

Du, Du bist die ganze Wahrheit, warst es, bist es, wirst es sein.
Mein wahrer Schöpfer, mein wahres Wesen, Anfang & Ende, allein.
Hast deine Geschöpfe nie verlassen, gingst nie von uns weg.
Doch in Formen und Gedanken brachtest du Täuschung in die Welt.
Nie endet dein Schöpfen, nie dein Sorgen, doch nur wie es dir gefällt.
Niemand wird sich einmischen können, nur deine Anordnung zählt.
Mein Gebieter, das Leben von Nanak ist deinem Willen unterstellt.
(27)

Geduld sei unser Weg,
Bescheidenheit unser Kleid,
Meditation unsere tägliche Tat,
Gewahrsam des Todes unsere Reinigung,
Gottvertrauen unser stützender Stab.
Wird die Geschwisterschaft aller Menschen
zu unserem höchsten Bund,
wird endlich Frieden kommen im ganzen Erdenrund.
Wer seinen eigenen Geist überwindet,
gewinnt die ganze Welt
Lob Ihm nur Ihm allein!
Am Anfang bist du, ohne Ende
Im Selbst vollkommen und rein.
(28)

Mit göttlichem Wissen und Mitgefühl
Hören wir Musik in jedem Herzen.
Alles ist aus dem Meister entsprungen.
Unsere eigene Macht und Magie bringt uns Schmerzen.
Vereinigung und Trennung regieren die Welt.
Es ist auf jede Stirn geschrieben,
welchen Teil man davon erhält.
Lob Ihm nur Ihm allein!
Am Anfang bist du, ohne Ende.
Im Selbst vollkommen und rein.
(29)

Einige glauben, dass Maya, der Mutter,
drei göttliche Kinder gehören
Eines erschafft, eines erhält, eines wird wieder zerstören.
Doch handeln sie nicht nach eigenem Ermessen.
Müssen Gott, deinen Willen hören.
Du siehst uns alle, niemand sieht dich.
Doch wundervoll wirst du uns führen.
Lob Ihm nur Ihm allein!
Am Anfang bist du, ohne Ende
Im Selbst vollkommen und rein.
(30)

Du bist an allen Orten der Erde,
alle sind in sich vollkommen, nichts muss vervollkommnend werden.
Bist in allem Zeuge, wirst selbst alles tun,
Nanak, Wahrheit wird immer in allem ruhen.
Lob Ihm nur Ihm allein!
Am Anfang bist du, ohne Ende
Im Selbst vollkommen und rein.
(31)

Wenn sich eine Zunge teilen könnte,
hunderttausend Mal und mehr,
& jede dieser Zungen sagte tausend Mal
Deinen schönen Namen her,
& wir kletterten auf diese Weise auf der Leiter
empor zu Dir unserem Herrn
Ja, wenn er so vom Himmel hörte,
ginge selbst ein Wurm diesen Weg noch gern.
Doch nur ganz von Deiner Liebe durchdrungen
klettert jemand unversehrt. Allein ob er Befreiung findet
Nanak liegt in der Gnade des Herrn.
(32)

Keine Kraft zu sprechen, keine Kraft zu schweigen,
Keine Kraft zu verlangen, keine Kraft zu verteilen,
Keine Kraft zu leben, keine Kraft zu sterben,
keine Kraft zu herrschen, keine Kraft zu verderben,
keine Kraft zu meditieren, keine Kraft zu kontemplieren
keine Kraft zu befreien, keine Kraft es zu sein,
Du allein handelst, teilst uns ein.
Nanak sagt, niemand hat die Kraft
Groß oder klein zu sein.
(33)

Gott, du gabst uns Tag & Nacht, Raum & Zeiten
schufst Feuer, Wasser, Wind & Zwischenreiche,
& die Erde als Ort, die Pflichten zu begleichen.
Auf sie setztest du Wesen in allen Formen und Farben,
so viele, dass ihre Namen kein Ende haben.
Alle arbeiten an den Folgen, von dem, was sie machten.
Alle müssen das Gesetz des Karma beachten.
Gesegnet, die damit in Übereinstimmung leben,
doch auch das ist von deiner Gnade gegeben.
Nanak sagt in der Wirklichkeit wird offenbar,
was richtig und was unrichtig war.
(34)

So sind die Gesetze im Reiche der Pflicht.
Jetzt wollen wir ins Reich des Wissens blicken.
Zahllose Devas, Engel der Elemente
Zahllose Krisnas & Shivas
Zahllose Brahmas erschaffen Welten
Zahllos ihre Formen, Farben, Maße
Zahllose Welten, am Karma zu arbeiten, um Berge zu versetzen
Zahllose Liebende, die sich an deinem Nektar ergötzen
Zahllose Erden, Monde, Sonnen
Zahllose Galaxien, Welten
Zahllose Siddhas, Buddhas, Nathas
Zahllose Götter und Göttinnen
Zahllose Gottheiten und Dämonen erscheinen
Zahllose Meere von Edelsteinen
Zahllose Quellen des Lebens fließen, Ströme von Harmonie
Und zahllos sind die Dynastien der großen Könige.
Zahllose gottergebene Seelen, zahllos, die dir dienen,
Nanak sagt, sie scheinen kein Ende zu haben,
Ich kann deine Grenzen nicht finden.
(35)

Erkenntnis beleuchtet das Reich des Wissens,
Hier wird man nie Musik und Freude vermissen.
Schönheit ist die Sprache im Geistigen Reich,
Alles ist von wunderbarer Seltenheit.
Alles ist in sich so voller Wunder und schön.
Eine Beschreibung davon könnte nicht entstehen.
Hier regiert Intuition, das innere Ohr.
Das göttliche Genie der Wesen tritt hervor.
(36)

Gnade manifestiert das Reich der Anmut,
wo spirituelle Kraft im Gebet ruht.
Hier weilen die Tapfersten der Tapferen.
Sie besiegen sich selbst und gaben sich hin.
Sitas von unglaublicher Schönheit umgeben,
das Schönste vom Schönen ist ihr Leben.
Sie sterben nicht. Sie wissen, wer sie sind,
weil sie bei ihrem Geliebten im Herzen sind.
Hier leben Heilige aus vielen Welten und Zeiten,
Die sich Gottes wahrer Liebe erfreuen.

Das Reich der Wahrheit ist der formlose Gott,
Schaffend, liebend, an allem erfreut.
Sphären, Universien, Galaxien,
Aufzählen könnten wir sie nie.
Welten über Welten und noch jenseits davon,
Was immer du denkst, entsteht und wird Form.
Du erhältst die Welten in Meditation,
Nanak, unbeschreiblich ist Gottes Vision.
(37)

Für die, die gesegnet sind, das zu verstehen,
Wird keine Minute mehr nutzlos vergehen.
Bescheidenheit ist die Schmiede.
Geduld der Schmied.
Verständnis ist der Amboss.
Weisheit den Hammer führt.
Feuer entsteht in der Hitze des Namen.
Ehrfurcht treibt den Blasebalg an.
Hingabe schmilzt den stärksten Stahl
im Gefäß der Liebe zu Nektar.
Auf diesen Weg ist deine Gnade gefallen,
Deine Gnade allein gibt Seligkeit uns allen.
(38)

SALOK

Luft ist der Guru,
Wasser der Vater
Die Mutter ist die große Erde,
Tag und Nacht sind die beiden Ammen,
Bei denen wir aufwachsen werden.
Wie immer unsere Taten waren,
wird uns deine Nähe zeigen.
Entsprechend unserer Taten werden wir fallen
oder zu dir aufsteigen.
Wenn wir uns mit deinem Wesen verbinden,
werden unsere Mühen enden.
Nanak sagt, unsere Gesichter werden leuchten
Und wir halten noch viele an den Händen.